Ich überlebte meine eigene Erleuchtung

Die Erleuchtung brachte mich in eine Krise

erleuchtung

Ich bekenne mich schuldig. Auch ich war ein „Lichtarbeiter“, und ich habe sogar meine eigene „Erleuchtung“ überlebt.
Doch ich will von vorn anfangen:

Mein Elternhaus war zwar nicht strenggläubig, aber meine Eltern hatten mir doch, seit ich denken konnte, die Wahrheit nahegebracht. Wir lasen viel in der Kinderbibel und gingen über das Jahr hinweg mehrmals in den Sonntagsgottesdienst. Als Kind betete ich täglich, und wusste von Gott und Jesus.

Ich wuchs in einem wohlhabenden bürgerlichen Elternhaus auf. Mein Vater war sehr intellektuell. In unserer Familie gehörte es zum guten Ton, viel zu lesen, und wir sprachen über viele verschiedene Themen. So durfte ich alle Bücher haben, die mich interessierten, und meine Eltern erzogen mich aktiv in persönlicher Bildung.

Im Alter von zehn fing ich an, mich mit Psychologie, Tiefenentspannung und Hypnose zu beschäftigen. Ich erlernte das Autogene Training und las Bücher über Wiedergeburt. Meine Eltern fanden das interessant. Sie setzten mir nichts entgegen, und so kam es, dass ich im Alter von zwanzig bereits zehn Jahre Erfahrung in Selbsthypnose und gezielter Selbstprogrammierung hatte. Heute weiß ich, damals war ich bereits entwurzelt. Zu diesem Zeitpunkt waren meine Eltern bereits geschieden und meine Mutter schwer krebskrank.

Im Alter von 24 ließ ich mich auf einem Reiki-Kurs in den 1. Grad einweihen, allerdings widerwillig denn was man mir dort erzählte war mir zu langweilig. Das alles wusste ich schon, und noch viel mehr. Zu diesem Zeitpunkt beherrschte ich bereits das hohe geistige Pendeln. Ich steuerte mein Leben ständig selbst mit meinen Gedanken, aufgebaut auf meinen persönlichen Wünschen und Zielen. Ich realisierte, dass ich viel weiter fortgeschritten war als die meisten Esoteriker, ging meinen eigenen Weg und hielt mein Wissen geheim. Ich wusste, man würde mich nicht ernst nehmen, da niemand meinen geistigen Entwicklungsstand würde nachvollziehen können.

Das alles ist lange her, und aus heutiger Sicht ist es lächerlich. Wie konnte ich nur jemals so eingebildet sein zu glauben, ich sei etwas Besseres als die Menschen um mich rum?!

Mit 28 eröffnete ich eine Praxis für Hypnose. Ich war sehr schnell sehr erfolgreich, und verdiente viel Geld. Als ein Bekannter mich fragte, ob ich mit ihm auch in frühere Leben einsteigen würde, zögerte ich nicht. Dies war der sogenannte „Zufall“, von dem Esoteriker wissen, dass einem nur die Dinge zufallen die man ja auch verdient hat. Ich war also auf dem richtigen Weg, denn dies war ein Zeichen dafür dass ich meine Aufgabe erfüllte.

Ich war 28 Jahre alt, als ich das erste direkte Gespräch mit dem Teufel hatte. Ich möchte hier ans Licht bringen, wie der Teufel mein Leben zerstört hat und schonungslos die Wahrheit offenbaren.
Die 1. Rückführung die ich leitete klappte sofort. Ich zählte, und mein Patient fiel in Trance. Sein Vertrauen in mich war unendlich, ich war gottähnlich. Jemand vertraute mir sein Leben und sogar seine früheren Leben an! Ich muss wohl nicht ausführen, wie toll sich das anfühlte. Ich hatte das Leben von Menschen in meiner Hand!

Die Regression fand sofort statt, es kamen Details aus seinem jetzigen und früheren Leben. Ich notierte alles wissenschaftlich. Dann führte ich noch eine Übung durch. Plötzlich veränderte sich was. Eine messerscharfe Stimme herrschte mich an, warum ich ihn gerufen hätte. Keine Worte können wiedergeben wie diese Stimme war. Ich war zu Tode erschrocken. Eine grauenvolle Macht sprach zu mir. Damit konnte ich nicht umgehen. Ich gab keine richtige Antwort, sondern führte schnell eine suggestive Übung durch um das Experiment abzubrechen. Ich war unterlegen.

Nach dem Erwachen wusste mein Patient aber nichts von alldem, und es ging ihm sogar gut. Im Laufe der nächsten Tage fühlte er sich besser, und kam bald zur nächsten Hypnosesitzung. Während unserer Sitzungen sammelte ich nun Indizien und überprüfte diese. Wir erhielten Beweise, dass wir auf dem richtigen Weg waren und erfuhren, dass wir uns aus früheren Leben kannten und uns einfach treffen mussten, da es uns vorbestimmt war.

Eine besondere Beziehung begann. Nun wohnten wir auch zusammen. Wir machten regelmäßig unsere Sitzungen. Die Termine dafür wurden uns jeweils durchgesagt. Wir mussten auch viele Aufgaben erfüllen z.B. hatte ich einen Ordner angelegt, in den ich auf bestimmte Weise alles eintragen musste. Es war wirklich viel Arbeit, und ich widmete diesen geheimen Aufzeichnungen täglich viele Stunden. Mein Leben wurde stressiger, aber auch aufregender. Neben meiner normalen Arbeit um Geld für uns zu verdienen musste ich ja nun auch noch alle diese Aufgaben erfüllen.

Eine dieser Aufgaben bestand darin, dass mein Lebensgefährte von Anfang an spezielle Dinge von mir verlangte, aber darüber möchte ich hier nicht allzu viel schreiben. Ich nahm sehr ab und hatte Schlafstörungen, konnte monatelang nachts nur noch 2-3 Stunden schlafen. Da ich aber so unglaublich viele Informationen erhielt, war es mir egal wie viel dieses Wissen – z.B. auch über angebliche Wesen auf anderen Planeten – mich kosten würde. Dass es mich fast mein Leben kosten würde, habe ich damals nicht geahnt.

Mein Lebensgefährte wurde sich zunehmend bewusst über die Trancen. Nach etwa einem Jahr der Arbeit waren wir schon sehr vertraut mit der Seele, die durch ihn sprach. Wir hatten eine Beziehung mit dem alten Mann, wie wir ihn nannten, aufgebaut. Er hatte auf alles eine wunderbare Antwort. Einmal fragte ich ihn, ob er Gott sei. Seine Antwort war, wir alle seien Gott. Wir erfuhren, dass wir etwas ganz Besonderes seien, denn Menschen mit unseren Fähigkeiten seien sehr selten, die Häufigkeit etwa 1:1 Million. Das bestärkte mich. Schließlich war ich auf dem Weg zur Erleuchtung, und die Erleuchtung geht nur über permanente Bewusstseinserweiterung.

Wir heirateten. Mein Mann schrieb mittlerweile unter Zwang gechannelte Geschichten und Gedichte. Wir waren enorm produktiv. Mein Mann erhielt täglich fast ständig Durchsagen, bei vollem Bewusstsein. Er übernahm die Führung in unserem Leben. Mit unseren Aufzeichnungen waren wir rund um die Uhr beschäftigt und mussten nebenbei ja auch noch arbeiten. Mit den Hypnosesitzungen hatte ich in der Zwischenzeit längst aufgehört, da ich davon irgendwie nicht mehr überzeugt war.
Leider verstanden mein Mann und ich uns nun persönlich nicht mehr gut, stritten viel und hatten monatelange Krisen.

Mein Mann wurde immer rechthaberischer. Ich unternahm mehrere Anläufe mich zu trennen, wurde aber durch unseren besonderen Kontakt direkt daran gehindert. z.B. bekam mein Mann Besuch von sichtbaren Geistern in unserer Wohnung, die mir die Schuld für alles gaben. Ich sollte einsehen, dass unser ewiges Glück von mir allein abhinge, um es konkret zu sagen, davon dass ich mich auf die besonderen Forderungen einlassen sollte.

Diese Begegnungen brachten uns dem sog. „Wissen“ immer näher. Wir erfuhren nun, dass wir uns nicht trennen durften. Es war unsere Bestimmung zusammen zu sein, da mein Mann bereits erleuchtet war und ich gerettet werden sollte. Mein Mann war ein Meister, der zur Erde zurückgekommen war um mich zu retten. Er hatte sich in diesem Leben für mich geopfert, damit auch ich erleuchtet würde. Nun machte alles einen Sinn – unsere Begegnung, sogar unsere Streits. Ich hatte meinen Meister einfach noch nicht genug verstanden!

Nun begriff ich plötzlich, warum mein bisheriges Leben so schwer gewesen war. Jeder Esoteriker kann sich vorstellen wie herrlich es ist, mit seinem eigenen Meister verheiratet sein zu dürfen. Welch eine unermessliche Ehre! Meine Liebe entflammte neu in einer überirdischen Dimension.

Mein Mann veränderte sich drastisch. Nun konnte er von mir verlangen, was er wollte, ich war ihm hörig. In unendlichem Respekt unterwarf ich mich und tat alles, was er von mir verlangte. Meine Familie und ich gaben ihm viel, viel Geld, und nebenbei arbeitete ich 12-15 Stunden täglich, um unser Leben zu finanzieren. 7 Jahre habe ich gearbeitet, ohne Urlaub. Die einzigen freien Tage nahm ich zu Weihnachten.

Gott und die Bibel bedeuteten mir immer noch viel, da ich ja davon überzeugt war nun selbst Gott immer näher zu kommen. Eigenartig war nur, dass mein Mann all die Jahre heftigen Widerstand gegen die Bibel hatte und alles was damit zusammenhing. Wenn ich mit ihm über gewisse Bibelstellen reden wollte, blockte er ab, und an der christlichen Kirche ließ er allgemein kein gutes Wort. Da wir aber verheiratet waren, glaubte ich an die Unterwerfung der Frau unter den Mann, und ließ ihn doch weitestgehend bestimmen, mit Ausnahme der Besonderheiten die er von mir verlangte.

Ich dachte immer noch viel an Gott und Jesus und las viel über den Gehorsam in der Ehe. Diese Bibelstellen machten mir sehr zu schaffen, weil mein Mann mittlerweile in der Sexbranche sehr aktiv war und von mir verlangte, dass ich mich an sadomasochistischen Perversionen in Clubs beteiligen sollte. Mein Mann erklärte mir, dass dies alles eine Prüfung für mich sei, ob ich wirklich bereit sei, alles zu geben für meine bevorstehende Erleuchtung.

Ich stürzte in eine existenzielle Glaubenskrise. Einerseits wusste ich, dass ich es in diesem Leben schaffen könnte, das Rad der Wiedergeburten zu durchbrechen – in Wirklichkeit ist es kein Rad sondern ein Teufelskreis! Andererseits hielt mich tief in meinem Innersten etwas zurück, auf die Forderungen meines Mannes einzugehen. Heute weiß ich, es war der Heilige Geist der mich jahrelang beschützt hat.  Ich suchte nun verzweifelt Hilfe in Kirchengemeinden, wandte mich an Pastoren und Seelsorger, doch niemand verstand in welchem Elend ich mich befand.

Ich kämpfte um mein geistiges Überleben, flehte um Rat und heulte Rotz und Wasser in Kirchen und Kapellen.  Ich glaube es hat einfach niemand gesehen, dass mich der Teufel im Griff hatte, und ich hatte nicht die Worte um genug Hinweise darauf zu geben. Wer sich jemals in einer Gehirnwäsche z.B. in einer Sekte befunden hat, kann wahrscheinlich am besten verstehen, wie ich das meine.

Mein Mann wurde immer perverser. Er verlangte Dinge von mir die ich hier nicht aufschreiben möchte. Es war extrem. Gottseidank wurden unsere Streits in dieser Zeit so schlimm und meine Abneigung gegen meinen Mann und seine sog. „Hobbies“ so unerträglich, dass ich wieder anfing regelmäßig zu beten. Meditationen sagten mir nichts mehr. Und da ich mich in den letzten Jahren sosehr abgekapselt hatte, dass ich keine Freunde mehr hatte, konnte ich manchmal allein sein wenn mein Mann wieder tagelang unterwegs war zu seinen besonderen Treffen.

Schließlich lebten wir mehrere Jahre wie Bruder und Schwester nebeneinander her ohne rechte Freude, nur allein weil es unsere „Aufgabe“ war. Ich funktionierte nur noch. Bis mein Mann mir ein Ultimatum stellte: er hätte nun mehrere Jahre auf mich gewartet und Rücksicht genommen, doch das alles hätte mich nicht zur Vernunft gebracht. Er würde mir jetzt zeigen, was mit mir passieren würde, wenn ich nicht endlich tun würde was er von mir verlangte. Und dann zeigte er es mir.

Er zeigte mir tatsächlich mein zukünftiges Leben. Ich erfuhr, wie die jenseitigen Seelen (sogenannte „Engel“) zu Gericht über mich saßen. Mein Mann sagte es mir, und während er es sagte, erlebte ich es. Wer so etwas nicht selbst durchlitten hat kann sich nicht vorstellen wie es ist, sein eigenes Gericht zu erleben und dabei zu erfahren, welche Strafe auf einen wartet.

Ich wurde tatsächlich verurteilt, wegen meiner Verweigerung, die Perversionen meines Mannes mitzumachen. Nun war es an der Zeit, mein nächstes Leben zu bestimmen: ich würde in Zukunft einsam auf einer Insel leben, mit nur wenig Kontakt zu anderen Menschen, sodass meine Lust und meine Begierde mich verzehren würden. Ich war geschockt. Ich bettelte und flehte vor dem Gremium, dass mir dieses nicht geschehen sollte.

Einen Tag später übermittelte mein Mann mir die Nachricht: statt mich auf eine Insel zu verbannen, würde man mir ein Leben inmitten von Menschen zuordnen. Allerdings, mein Lernziel, nämlich die Sexualität in all ihren Arten auszuleben, müsste ich natürlich trotzdem erreichen. Um mir dies zu ermöglichen, bliebe dem Gremium nur eins übrig, und natürlich wäre ich selbst verantwortlich dafür. Ich würde wiedergeboren als Prostituierte.

In genau diesem Moment erlitt ich einen Schock. Ich schrie zu Gott und Jesus, dass er mich retten möge. Nun griff der Teufel zu seiner letzten List: ich erfuhr, dass ich nun die Wahrheit über meine Leben und meine Bestimmung kennen würde. Ich hätte nun alles erfahren was es zu erfahren gibt. Wenn ich mein nächstes Leben gut meistern würde, wäre ich dann bereit ein Engel zu werden und müsste danach nicht mehr wiedergeboren werden. Andererseits, da ich nun schon wüsste wie es weitergehen wird, könnte ich jetzt gleich eine Abkürzung nehmen, nämlich alles das tun was mein Mann von mir verlangt.

Wenn ich das reichlich erfüllen würde, würde man mir vielleicht ein nächstes Leben ersparen. Dies sei die Wahrheit. Dies sei die Erleuchtung.

Den Schluss will ich kurz fassen. Der Heilige Geist der in mir wohnte seit meiner Kindheit, hat mich gerettet.
Nach zehn Jahren ließ ich mich von meinem Ehemann scheiden. Ich habe Gott um Vergebung angefleht und ein neues Leben begonnen. Jesus ist mir begegnet, und hat Trost und Liebe in mein Leben zurückgegeben. Das alles ist nun schon lange her.
Die sogenannte Erleuchtung ist eine Lüge, und die Erinnerung an frühere Leben auch. Das alles weiß ich heute, und kann nur jeden warnen auch nur aus Neugierde damit anzufangen. Es ist lebensgefährlich.

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Denis

    gut das du da raus bist. ich erkenne in deinem mann viele verhaltensweisen eine psychischen manipulation. sowas läuft auch tagtäglich in den medien ab. auch mit den ganzen Perversionen wie Pornografie, soziale medien etc.
    der mensch ist suggestiv beeinflussbar und man kann dies auch sehr leicht für böse sachen verwenden

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