Haben Edelsteine Kraft oder Energie?

Haben Edelsteine eine spirituelle oder heilende Wirkung?

edelsteine

Gott hat für eine sehr vielfältige Schöpfung gesorgt, wenn man nur mal sieht, wie viele verschiedene Tierarten es gibt, wie viele verschiedene Pflanzen, Bäume, Gräser usw.

Und so ist es auch mit Edelsteinen, Mineralen, Kristallen, Harzen, auch Perlen oder Korallen. Auch dort gibt es eine große Variation an Steinen in Gottes Schöpfung. Allein bei den Edelsteinen gibt es über 500 verschiedene Edelstein-Varietäten. Doch steckt in ihnen auch irgendeine Kraft?

In der Spiritualität schreibt man Steinen oft eine spirituelle Wirkung zu, z.B. sollen sie heilen oder vor etwas schützen können. Oder man glaubt, Wasser mit ihnen energetisieren zu können. Ist da was dran?

Der Rosenquarz soll beispilesweise helfen unser Herzchakra zu öffnen, allerdings existieren Chakren gar nicht. Oder der Amethyst soll den Körper reinigen, bei Augenleiden oder Hautunreinheiten helfen. Der Bergkristall soll Klarheit verschaffen und zu besserer Selbstwahrnehmung verhelfen. Den Bergkristall soll man auch bei sich tragen, um die Aura bei jeder Gelegenheit vor negativen Einflüssen zu schützen.

Manche Steine wie den Lapislazuli soll man auch in Wasser legen und dieses dann trinken (Edelsteinwasser), andere Steine wie den Amethyst soll man unters Kopfkissen legen. Es gibt also auch Rituale und es erinnert oft an Magie oder an Talisman/Amulette oder Glückssteine.

Zu der magischen Vorstellung gehört auch, dass alle Heilsteine regelmäßig gereinigt werden sollen. Dies soll dazu dienen, aufgenommene negative Schwingungen abzugeben, sodass die Steine danach wieder ihr volles Wirkpotential entfalten können. Oder sie sollen in der Nähe von Bergkristall „aufgeladen“ werden. Andere Steine wiederum sollen über Nacht auf Hämatitsteinen oder einer Schale Salz „entladen“ werden. Es wird auch vor einer „falschen Reinigung“ gewarnt, damit sich die Schwingungen der Steine nicht verändern.

Wie sollen die Steine denn wirken?

Man geht davon aus, dass die Steine eine bestimmte Frequenz aussenden, die auf uns wirken soll.  Es geht also am Ende um Energien, die sog. kosmische Energie oder Lebensenergie (Qi/Chi/Ki siehe Video). Wie schon erwähnt sollen die Steine auch in Resonanz mit den Chakren gebracht werden.

Die Schwingungen der Steine sollen also in Resonanz gehen mit den Schwingungen der Chakren. Es soll so die Information des Steins an unseren Körper weitergegeben werden.

Auch die Farbe von Kristallen soll eine Bedeutung haben. Steine mit warmen Farben, wie rot, orange und gelb sollen stimulierend wirken, und grün soll beruhigend und entspannend wirken. Man merkt, dass viel Aberglaube darin steckt und dass der ritualhafte Umgang mit den Steinen nichts anderes als Magie ist.

Die Steine werden zu Amuletten, zu Glücksbringern, das ist es, was eigentlich dahinter steckt. Ein Beispiel ist das sog. „Goldene Dreieck“, da soll man drei Steine in Form eines Dreiecks z.B. im Wohnzimmer platzieren, einen Bergkristall, einen Amethyst und einen Rosenquarz.

Dadurch soll eine Kraftverstärkung erreicht werden. Die „Energien“ in dem Raum sollen so schneller und besser gereinigt werden, in dem Raum soll auf diese Weise eine noch harmonischere Atmosphäre geschaffen werden. Das ist Aberglaube. Diesen Gedanken der Kraftverstärkung finden wir in der Spiritualität ja häufig vor. In den höheren Reiki-Graden soll auch eine Kraftverstärkung stattfinden, mit dem Symbol der „Blume des Lebens“ sollen positive Energien verstärkt werden. Es gibt vermeintliche Kraftsymbole, Kraft-Tiere und Kraft-Orte.

Gott ist in seinem Wort ganz eindeutig:
„Das ist das Wort des HERRN: Nicht durch Macht und nicht durch Kraft, sondern durch meinen Geist!, spricht der HERR der Heerscharen.“ Sacharja 4,6

Und bei den Steinen sehen wir das selbe Prinzip: Immer ist es der Mensch, der durch eigene Kraft etwas bewirken will, ohne einen Gott, der Mensch sieht sich selbst als Gott oder göttlich. Und um Dinge zu manifestieren, setzt er Magie, Zaubersprüche, Rituale, Techniken und eben auch Gegenstände wie die Steine ein. Man setzt sein Vertrauen nicht auf Gott, sondern meinetwegen auf den Rosenquarz, der einem bei der Suche nach der großen Liebe helfen soll. Daher sollen Steine auch oft in der Hosentasche mitgeführt oder unter das Kopfkissen gelegt werden. Gottes Schöpfung wird so magisch instrumentalisiert. Der Aberglaube bestimmt das eigene Tun.

Können Steine etwas "energetisieren"?

Was das angeht, will ich zunächst einmal ein paar Beispiele dafür zeigen, welche seltsame Blüten das treiben kann. Es gibt beispielsweise Gruppen, die Steine energetisieren, um damit dann Gewässer zu aktivieren durch Aktivierungsblöcke, Kugeln oder aktivierte Steine.

Oder es sollen Windkrafträder „entstört“ werden. Oder sie möchten Bäumen Kraft zuführen, indem sie Röhrchen zu den Bäumen in die Erde stecken (Agnihotra-Asche aus einem vedischen Feuerritual in den Röhrchen.). Man kann eine „Naturharmoniestation“ erwerben, durch die Topfpflanzen in der Wohnung angeblich schöner und länger blühen.

Ein Fluss soll energetisiert oder harmonisiert werden, indem Carbonblöcke, Kugeln oder Steine hineingeworfen werden. Es gibt ein Ritual, in welchem ein Kreis aus 13 Steinen gebildet werden soll. In die Mitte soll das ein Glas Wasser oder auch andere Lebensmittel gestellt werden. Das Lebensmittel soll dadurch aufgewertet werden. Warum es gerade 13 Steine sein sollen, wird so begründet: Die Artusrunde (12) + 1 = 13. Auch numerologische Überlegungen spielen also eine Rolle.

Eine nachprüfbare Wirkung gibt es nicht. Es können sich aber im Gegenteil okkulte Auswirkungen ergeben, denn Magie ist Gott zuwider, er hat die Steine erschaffen, aber zu ganz anderen Zwecken.

Edelsteine in der Bibel

Edelsteine kommen in der Bibel vor, genau so wie zum Beispiel auch Kräuter oder Pflanzen. Im Gegensatz zu Kräutern wird bei Steinen in der Bibel aber nie von irgendeiner Heilwirkung gesprochen. Bei Pflanzen/Früchten/Kräutern heisst es z.B.:

„Und Jesaja sprach, man solle ein Pflaster von Feigen nehmen und auf sein Geschwür legen, dass er gesund würde.“ (Jesaja 38, 21).

Das bekannteste Beispiel aus der Bibel ist sicherlich der mit Myrrhe vermischte Wein, der Jesus bei seiner Kreuzigung gereicht wurde, um seine Schmerzen zu lindern. Myrrhe hat nicht nur eine desinfizierende und schleimlösende Wirkung, sondern wirkt auch entzündungshemmend und fiebersenkend.

Mk 15,23 „Und sie gaben ihm Myrrhe im Wein zu trinken;“

Steine werden also ebenfalls in der Bibel erwähnt, aber nie in Verbindung mit irgendeiner heilenden oder energetischen Wirkung. Wenn Pflanzen mit ihrer Wirkung erwähnt werden, hätte Gott es mit Sicherheit auch erwähnt, wenn Steine irgendeine heilende oder energetisierende Wirkung hätten. Aber welchen Zweck haben die Steine in der Bibel dann?

Es gibt verschiedene Zwecke, die Schönheit der Steine ist natürlich zu nennen, aber auch:

Handel treiben

Die Kaufleute aus Saba und Ragma haben mit dir gehandelt; den besten Balsam und Edelsteine aller Art und Gold haben sie auf deine Märkte gebracht. Hesekiel 27,22

Als Schmuck

Und die Grundsteine der Stadtmauer sind mit allerlei Edelsteinen geschmückt; der erste Grundstein ist ein Jaspis, der zweite ein Saphir, der dritte ein Chalcedon, der vierte ein Smaragd Offenbarung 21,19

Es ist auch eine Gabe Gottes das Kunsthandwerk

Und Mose sprach zu den Israeliten: Sehet, der HERR hat mit Namen berufen den Bezalel, den Sohn Uris, des Sohnes Hurs, vom Stamm Juda, 31 und hat ihn erfüllt mit dem Geist Gottes, dass er weise, verständig und geschickt sei zu jedem Werk, 32 kunstreich zu arbeiten in Gold, Silber und Bronze, 33 Edelsteine zu schneiden und einzusetzen, Holz zu schnitzen, um jede kunstreiche Arbeit zu vollbringen. 2.Mose 35,30ff

Hoheitszeichen

Und David nahm ihrem König die Krone vom Haupt – und es fand sich, dass sie einen Zentner Gold wog und an ihr ein Edelstein war –, und sie wurde auf Davids Haupt gesetzt.  1. Chronik 20,2

Als Geschenk

Und sie gab dem König hundertundzwanzig Talente Gold und sehr viel Gewürz und Edelsteine; nie wieder kam so viel Gewürz, wie die Königin von Saba dem König Salomo gab. 1. Könige 10,10

Spiegeln die Herrlichkeit Gottes

Die heilige Stadt Jerusalem hatte die Herrlichkeit Gottes; ihr Leuchten war gleich dem alleredelsten Stein, einem Jaspis, klar wie Kristall
Offenbarung 21,11

Aber manche sagen, dass Edelsteine durch Schwingungen wirken

Wenn die Schwingungen der Steine eine Wirkung hätten, dann müsste ja auch eine Kartoffel eine Wirkung auf mich haben durch ihre Schwingungen. Der eigentliche Punkt um den es hier geht, ist ja, dass der Mensch sich in Gottes Schöpfung eine spirituelle Kraft verspricht. Ich möchte nochmal den Bibelvers von oben zitieren:

„Das ist das Wort des HERRN: Nicht durch Macht und nicht durch Kraft, sondern durch meinen Geist!, spricht der HERR der Heerscharen.“ Sacharja 4,6

Selbst wenn die Steine irgendeine Kraft hätten (mal abgesehen von realen physischen Wirkungen wie z.B. Magnetismus/Uran), möchte Gott gerade nicht, dass wir uns auf sie verlassen, sondern auf Gott! Ich glaube, deswegen hat Gott auch darauf verzichtet, Steinen irgend eine innewohnende Kraft zu verleihen, denn man stelle sich vor, das wäre so, dann wäre unser Leben sicher ein anderes:

Steine wären wie Götter, wir hätten sie in allen Bereichen um uns herum in unserem Leben. Das wollte Gott gerade nicht. Daher sind die Steine einfach totes Gestein, das sicher zum Teil sehr schön ist, und das durch seine Schönheit eine Wirkung auf uns haben kann. Die Steine können aufgrund ihres Anblicks beruhigend wirken, sie tragen aber nicht selbst aktiv irgendeine Kraft in sich.

Wenn wir Menschen ihnen darüber hinaus Kräfte zuschreiben, dann ist das ein Aberglaube und kann durch die schon genannten Verwendungsweisen (Rituale) auch zu praktizierter Magie werden. Davor möchte Gott uns bewahren. Der Schöpfer sollte im Mittelpunkt stehen und nicht seine Schöpfung.

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. tom

    kleine Ergänzung:
    Die Edelsteine auf dem Brustschild des Hohepriesters

    2. Mose 28,17-21

    „17 Und besetze sie [Brusttasche] mit eingesetzten Steinen, vier Reihen von Steinen: eine Reihe Karneol, Topas und Smaragd, die erste Reihe; 18 die zweite Reihe: Rubin, Saphir und Jaspis; 19 und die dritte Reihe: Hyazinth, Achat und Amethyst; 20 und die vierte Reihe: Türkis und Onyx und Nephrit! Mit Gold sollen sie eingefasst sein in ihren Einsetzungen. 21 Die Steine sollen also den Namen der Söhne Israel entsprechen, zwölf an der Zahl, entsprechend ihren Namen; in Siegelgravur sollen sie hergestellt werden, jeder seinem Namen entsprechend für die zwölf Stämme“

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