Ist Grabovoi Jesus Christus?
Der Name Grigori Petrowitsch Grabovoi begegnet heute vielen Menschen im Umfeld moderner Esoterik. Er behauptet sogar das zweite Kommen von Jesus Christus zu sein.
Seine „Heilzahlen“ oder „Grabovoi Codes“ verbreiten sich in sozialen Medien, spirituellen Gruppen und sogar im Wellness-Bereich. Viele Menschen suchen darin Hoffnung, Heilung oder ein tieferes Verständnis der Realität. Doch wer ist Grabovoi? Was lehrt er? Und wie ist seine Lehre aus biblisch-christlicher Sicht zu bewerten?
Laut mehreren Quellen erklärte Grigori Grabovoi am 5. Juni 2004 auf einer Pressekonferenz, dass er die Wiederkunft von Jesus Christus sei. Eine ungeheuerliche Anmaßung, aber die Bibel warnt bereits davor:
„Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Habt acht, dass euch niemand verführt! Denn viele werden unter meinem Namen kommen und sagen: Ich bin der Christus! Und sie werden viele verführen.“ (Matth. 24,4f)
- „Gebt acht, dass ihr euch nicht verführen lasst! Denn viele werden unter meinem Namen kommen und sagen: Ich bin es! und: Die Zeit ist nahe! Lauft ihnen nicht nach!“ (Lukas 21,8)
1. Wer ist Grigori Grabovoi?
Grigori Grabovoi wurde am 14. November 1963 in Kasachstan geboren und studierte Mathematik. Ab den 1990er-Jahren trat er als „Hellseher“, „Wunderheiler“ und spiritueller Lehrer auf. Internationale Aufmerksamkeit erhielt er durch seine Behauptungen, er könne:
Krankheiten durch Bewusstsein heilen
Ereignisse der Zukunft beeinflussen
und sogar Verstorbene wieder zum Leben erwecken.
Besonders kontrovers war der Fall aus dem Jahr 2004, als er Müttern von Opfern des Terroranschlags von Beslan versprach, ihre Kinder gegen Bezahlung zu „auferwecken“. Dafür wurde er 2008 wegen Betrugs verurteilt. Trotz dieser Verurteilung verbreitet sich seine Lehre bis heute international über Seminare, Bücher und Social-Media-Kanäle.
2. Die Lehre Grabovois
Im Zentrum seines Systems steht die Idee, dass der Mensch durch das eigene Bewusstsein die Realität direkt kontrollieren könne. Krankheiten, materielle Umstände und sogar der Tod sollen durch geistige Techniken beeinflussbar sein. Beispielsweise sollen ausgefallene Zähne wieder nachwachsen. Die bekannteste Methode sind die sogenannten Grabovoi Codes – Zahlenreihen, denen er eine spezifische „Schwingung“ oder „Frequenz der Harmonie“ zuschreibt.
Beispiele, wie sie in der Szene kursieren:
741 – „Zellreinigung“
520 741 – „Geldfluss“
888 412 – „Organregeneration“
Diese Zahlen sollen visualisiert, aufgeschrieben oder meditiert werden, um angeblich Heilungsprozesse und äußere Ereignisse zu verändern. Dies ist klassische Numerologie – eine magische Praxis, die davon ausgeht, dass Zahlen metaphysische Kräfte besitzen.
Grabovoi verbindet diese Zahlenlehre mit einer esoterischen Deutung von Gott: Gott erscheint nicht als persönlicher Schöpfer, sondern als kosmisches Urprinzip, ein „Schöpfungsfeld“, in das der Mensch eintreten könne. Geradezu gnostisch lehrt er, der Mensch sei ebenfalls ein „Schöpfer“ und könne göttliche Kräfte aktivieren, um Realität zu verändern.
3. Okkulte und esoterische Elemente
Grabovois System enthält typische Bausteine moderner Esoterik:
Bewusstseinsmagie
Numerologie
Manifestationslehre
Selbstvergöttlichung
Energiefeld-Vorstellungen
Kontakt zu Verstorbenen
Besonders problematisch ist die Vorstellung, der Mensch könne – wie Gott – Tote auferwecken oder die eigene Unsterblichkeit herstellen. Hier überschreitet die Lehre klar die Grenze zur okkulten Praxis, in der der Mensch göttliche Souveränität für sich beansprucht.
4. Biblisch-christliche Bewertung
(1) Die Bibel warnt ausdrücklich vor falschen Christussen
Jesus sagt:
„Viele werden kommen in meinem Namen und sagen: Ich bin der Christus – und sie werden viele verführen.“
(Matthäus 24,5)
Grabovoi behauptete öffentlich, er sei die Wiederkunft Christi. Damit erfüllt er exakt die Warnung der Schrift.
(2) Numerologie und magische Techniken sind verboten
Die Heilzahlen entsprechen magischen Ritualen. Die Bibel sagt klar:
„Es soll niemand unter dir gefunden werden … der Wahrsagerei oder Zauberei treibt.“
(5. Mose 18,10–12)
(3) Heilung kommt von Gott – nicht von Zahlen
Biblisch gesehen ist Heilung ein Werk Gottes, nicht die Folge von Schwingungen oder Frequenzen.
„Ich bin der HERR, dein Arzt.“
(2. Mose 15,26)
(4) Der Mensch ist nicht Gott
Grabovoi lehrt eine Art Selbstvergöttlichung. Die Bibel dagegen stellt klar:
„Ich bin der HERR und sonst keiner.“
(Jesaja 45,5)
5. Widerspruch zur Bibel
Die Lehren Grigori Grabovois stehen in zentralen Punkten im direkten Widerspruch zum biblischen Glauben. Sie beruhen auf Numerologie, Esoterik und okkulten Vorstellungen, die dem Menschen eine Macht zusprechen, die allein Gott gehört. Wer biblisch denkt, kann Grabovois Konzepte nicht mit dem christlichen Glauben vereinbaren.
Der einzige, der wirklich heilt, rettet und neues Leben schenkt, ist nicht ein Zahlenkodex – sondern Jesus Christus, der Sohn Gottes.